Hauswart nicht Abwart - Klischees

Hauswart nicht Abwart

Mit welchen Klischees Hauswarte heute noch zu kämpfen haben.

Hauswarte sind längst nicht mehr nur «Abwarte» – ihr Job hat sich in den letzten Jahren stark verändert. Vom klassischen Schulhausmeister mit Besen zum modernen Facility Manager mit digitaler Gebäudesteuerung, Teamführung und technischem Know-how. Doch einige Klischees halten sich hartnäckig. Dabei sind Hauswarte echte Allrounder.

Ein Morgen voller Überraschungen

6:30 Uhr im Schulhaus: Der erste Lehrer ist noch nicht einmal in Sicht, doch der Schulhauswart ist schon auf den Beinen. Mit dem Schlüsselbund in der einen und dem Kaffeebecher in der anderen Hand, macht er seinen ersten Rundgang durch den leeren Gang. Kaum hat er den ersten Schluck Kaffee getrunken, schrillt das Telefon: Die Toiletten im Erdgeschoss sind verstopft. Er seufzt, stellt den Becher ab und greift zum Pümpel, noch bevor die ersten Schüler überhaupt auf dem Pausenhof erscheinen.

Während er die Sanitärkrise meistert, taucht Herr Meier, der Physiklehrer, mit verzweifeltem Gesicht auf: Der Schlüssel zum Chemielabor ist spurlos verschwunden. Unser Hauswart wischt sich die Hände ab (die Toilette ist inzwischen wieder frei) und zückt seinen imposanten Schlüsselbund. Mit stoischer Ruhe öffnet er Herrn Meier die Tür – man hat ja schliesslich für alle Fälle einen Generalschlüssel! –, als auch schon die nächste «Katastrophe» naht. Frau Huber aus Zimmer 204 winkt hektisch aus dem ersten Stock: «Bei uns ist es viel zu kalt, die Heizung ist wohl aus!» ruft sie herunter. Ein kurzer Blick auf das Steuerungs-Display im Hauswart-Büro verrät: Jemand hat über Nacht ein Fenster gekippt, die intelligente Heizungsanlage hat deshalb brav heruntergeregelt. Fenster zu, Heizung check – schon wird es wieder warm. Uff, und es ist erst 8:00 Uhr.

So könnte ein ganz normaler Morgen im Leben eines Schulhauswarts aussehen, in dem planbare Routine und spontane Überraschungen Hand in Hand gehen.

Vom Abwart zum Facility Manager

Früher nannte man ihn Abwart – doch abwarten ist wirklich das Letzte, was ein moderner Hauswart tut. Das Berufsbild hat sich in den letzten Jahren rasant gewandelt. Der klassische Schulhausmeister mit blauem Arbeitskittel, Schnauz und Schraubenzieher in der Brusttasche ist zur liebenswerten Legende geworden. Heute gleicht der Hauswart eher einem Facility Manager: Er bedient Heizungs- und Lüftungsanlagen per Computer, kennt sich mit Solarpanels oder Alarmanlagen aus und jongliert einen dicht gedrängten Terminplan.

War früher der Besen das Hauptwerkzeug, sind es heute auch Maschinen und digitale Hilfsmittel. Viele Hauswarte haben eine fundierte Ausbildung als Fachmann/Fachfrau Betriebsunterhalt EFZ absolviert und müssen sich ständig weiterbilden, um mit neuen Technologien Schritt zu halten.

Auch organisatorisch hat der Job an Vielfalt gewonnen. Ein Schulhauswart von heute führt oft ein ganzes Reinigungsteam, koordiniert Handwerker bei grösseren Reparaturen und behält den Überblick über Budgets und Bestellungen. Zwischen Stundenplan und Elternabend sorgt er dafür, dass die Aula für die Vereinsprobe am Abend bereitsteht und am nächsten Morgen die Turnhalle für die Fasnachtsparty umgebaut ist. Kurz: Der Hauswart ist Ansprechperson, Techniker, Organisator und Problemlöser in Person. Ein eigenes Büro mit Computer ist da längst keine Seltenheit mehr – auch wenn er dort selten lange am Stück sitzen kann.

Kaffeetasse, Schlüsselbund und «Licht aus!» – Klischees über Hauswarte

Trotz dieser Professionalität halten sich manche Klischees über Hauswarte erstaunlich hartnäckig – höchste Zeit, mit einem Augenzwinkern aufzuräumen!

  • Klischee 1: Der Hauswart und seine endlose Kaffeepause
    Ja, viele Hauswarte lieben ihren Kaffee und brauchen morgens ihre Dosis Koffein. Wer um 6 Uhr die Schulanlage aufschliesst, darf sich auch einen Kaffee gönnen. Aber während Aussenstehende witzeln, der Hauswart stehe den ganzen Tag mit der Tasse in der Hand herum, hat er in Wirklichkeit bis 9 Uhr oft schon mehr geschafft als mancher Büromensch bis zum Mittag.
  • Klischee 2: Hauswarte sagen am liebsten ständig «Nein»
    «Nicht rennen auf dem Gang!», «Ballspielen verboten!», «Licht löschen, bitte!» – das Bild des Hauswarts als strenger Regelhüter kennen wir alle. Natürlich achten Hauswarte auf Ordnung und Sicherheit, das ist Teil ihres Jobs. Aber sie tun es nicht aus Böswilligkeit oder weil sie Verbote so sehr lieben, sondern weil sie Verantwortung für ein funktionierendes Schulhaus tragen. Wenn der Hauswart bittet, das Licht auszumachen oder die Turnschuhe anzuziehen, dann meistens, weil er entweder Energie sparen will oder weil er verhindern möchte, dass am Nachmittag neue Striemen vom Strassenschuh den Turnhallenboden zieren. Hinter jedem «Nein» steckt in Wahrheit ganz viel Ja zum Schulhaus und zu dessen Schutz.
  • Klischee 3: Immer mit dem Finger am Lichtschalter
    Apropos Stromsparen: Ein weiteres Klischee ist der Hauswart, der im ganzen Schulhaus die Lichter hinter den Leuten ausschaltet – manchmal sogar gefühlt im Sekundenrhythmus. Kaum verlässt man einen Raum, zack, sitzt man im Dunkeln, weil der Hauswart auf «Lauerstellung» war. Doch im Ernst: Viele Hauswarte haben oft ohnehin Bewegungsmelder und Zeitschaltuhren installiert, damit nicht überall unnötig Strom verbraucht wird. Dass sie trotzdem überall den letzten unnötig brennenden Lichtstrahl beseitigen, liegt daran, dass Nachhaltigkeit inzwischen ebenfalls zu ihrem Aufgabengebiet gehört – und am Ende des Tages freut sich auch die Schulleitung über geringere Energiekosten.

Natürlich gibt es noch weitere Klischees: vom legendären Riesenschlüsselbund, der jedem Hauswart aus der Tasche baumelt, bis zum angeblich immer mürrischen Gesichtsausdruck (der in Wahrheit meist nur Konzentration ist, weil er innerlich schon drei Aufgaben gleichzeitig plant!). Wichtig ist, dass wir diese Vorurteile mit Humor nehmen – denn am besten lachen die Hauswarte selbst darüber, während sie täglich beweisen, dass viel mehr hinter ihrer Rolle steckt.

Fazit: Alleskönner und unverzichtbare gute Seele

Der moderne Schulhauswart ist weit mehr als der «Mann fürs Grobe» mit Besen und Schraubenzieher. Er (oder sie!) ist die gute Seele der Schule, die stille Hand im Hintergrund, die dafür sorgt, dass morgens das Schulzimmer warm ist, der Pausenplatz sauber und die Turnhalle startklar. Ohne Hauswarte würde der Schulbetrieb schnell im Chaos versinken. Ihre Vielseitigkeit ist beeindruckend: vom Techniker, Gärtner, Elektriker, Schreiner bis hin zum Seelsorger ist alles dabei. Hauswarte haben oft ein offenes Ohr für die Sorgen der Lehrpersonen oder trösten sogar mal ein Kind, das auf dem Pausenhof geärgert wurde – sie decken eben das ganze Spektrum ab.

Trotz aller alten Vorurteile ist der Beruf heute wichtiger denn je. Deshalb dürfen wir ruhig einmal sagen: Danke, liebe Hauswarte, dass ihr den Laden am Laufen haltet!

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