Handhygiene / Handdesinfektion
Händehygiene ist eine der wichtigsten Schutzmassnahmen gegen das Coronavirus. Für viele bedeutet dies. Hin zu Desinfektion, weg vom Wasser und Seife – vor allem, um Ekzeme und Kontaktdermatitis zu vermeiden.
Das Robert Koch-Institut (RKI) empfiehlt, die Hände lieber zu desinfizieren als zu waschen. Denn unter dem Waschen mit Wasser und Flüssigseife oder seifenfreie Tensiden leidet die Haut mehr als bei der Händedesinfektion. Beim Waschen werden Hautfette aus der Hornschicht herausgelöst und weggespült. Die Haut kann diese Substanzen nur verzögert ersetzen. Damit kommt es zu Entfettung – die Haut trocknet also aus. Zwar lösen auch die Händedesinfektionsmittel auf Alkoholbasis Hautfette aus der Hornschicht heraus. Da die Hände nach dem Desinfizieren nicht abgespült werden, gehen diese aber nicht verloren, sondern werden bei der heute üblichen Einreibemethode wieder in die Haut gerieben. Zusätzlich sind an Handdesinfektionsmittel rückfettende Substanzen zugesetzt.
Die gebräuchlichen Händedesinfektionsmittel auf Basis von Ethanol, Propanol oder Isopropanol sind gut verträglich. Sie erzeugen jedoch auf vorgeschädigter Haut ein brennendes Gefühl. Es wäre aber genau der falsche Ansatz, auf die Desinfektion zu verzichten und stattdessen die Hände nur zu waschen. Denn dadurch würde der Haut zusätzlich Fett entzogen.
Auch ist es ungünstig, die Hände direkt nachdem Waschen zu desinfizieren. Das in der Hornschicht eingelagerte Wasser verdünnt dann das Desinfektionsmittel. Noch ungünstiger ist laut RKI die umgekehrte Reihenfolge, also die Hände zuerst zu desinfizieren und dann zu waschen. Laut dem RKI ist dieses Vorgehen «aus Sicht des Hautschutzes kaum an Schädigung zu überbieten, da Hautfette zunächst durch den Alkohol an gelöst und dann durch die Waschung fortgespült werden.»
Ein Waschen ist immer dann erforderlich, wenn die Hände einer groben Verunreinigung ausgesetzt oder verschmutzt sind. Das ist beispielsweise der Fall, wenn man für andere Personen Mahlzeiten vorbereitet und diese anreicht. Denn wer kann schon einen Brotaufstrich auftragen, mundgerechte Stücke herstellten und diese anreichen, ohne in Kontakt mit den Lebensmitteln zu kommen? Auch nach anderen Tätigkeiten in der Küche sollten die Hände gründlich gewaschen werden, zum Beispiel, wenn man rohes Geflügel/Fleisch zerlegt oder Eier aufschlägt.
Weitere klassische Indikationen: Nach dem Besuch der Toilette und nach dem Naseputzen ist selbstverständlich das Waschen der Hände erforderlich. Alternativ kann hier aber auch eine Händedesinfektion erfolgen, vor allem bei akuter Rhinitis oder einem gastrointestinalen Infekt. Auch nach dem Streicheln von Haustieren oder dem Kontakt mit Gegenständen, die von vielen Personen berührt werden (z.B. Haltegriff im Bus), ist ein Waschen der Hände indiziert. Und natürlich sollte sich jeder die Hände waschen, wenn er persönlich das Bedürfnis danach verspürt.
Muss es immer Alkohol sein?
Ja, zumindest bei der Händedesinfektion
Ethanol, 1- und 2-Propanol zählen zu den sogenannten aliphatischen Alkoholen und sind aus gutem Grund Mittel der Wahl für die Händedesinfektion.
Sie sind in kurzer Zeit (die relevante Testnorm EN 1500 für hygienische Händedesinfektion schreibt max. 30 Sekunden vor) gegen Bakterien, Hefen und viele Viren wirksam.
«Wirksam bedeutet, dass das Desinfektionsmittel die Zahl der Erreger soweit reduziert, dass eine Übertragung ausgeschlossen bzw. unwahrscheinlich ist. «Nicht-alkoholische Handdesinfektionsmittel-meist auf Chlor-Basis, erfüllen die Vorgaben gemäss EN 1500 jedenfalls nicht und sind zur effizienten Infektionsprophylaxe ungeeignet. Als oxidierende Substanzen sind sie auch belastend für die Haut und tragen zur Hauthalterung bei. Der VAH (Verbund für Angewandte Hygiene) rät aufgrund der Instabilität und möglicher Hautirritation dringend von der Verwendung Natriumhypochlorithaltiger Produkte für die Händedesinfektion ab.
Handdesinfektionsmittel auf QAV-Basis haben eine sehr lange Einwirkzeit von 4-20 Minuten. Erst nach dieser Zeit sind Erreger soweit reduziert, dass die Übertragung auf Oberflächen unwahrscheinlich ist.
Hochwertige alkoholische Produkte haben darüber hinaus auch einen praktischen Vorteil: der Alkohol verdunstet rasch nach der Einwirkzeit. Zurück bleiben trockene und durch die ethaltenen Pflegekomponenten gut versorgte Hände Nach der Anwendung von Produkten auf Wasserbasis bleiben die Hände viel länger feucht und fühlen sich mitunter klebrig an. Ein Abtrocknen vermindert die ohnehin geringere Wirksamkeit noch weiter.
- Hochprozentige Sicherheit.
- Innert 30 Sekunden wirkt Handdesinfektionsmittel mit mind. 64% Alkohol.
- Die volle Wirkung entfaltet sich nur in der richtigen Anwendung. Als Faustregel gilt: 3ml - 30 Sekunden.
- 3ml Händedesinfektionsmittel (das entspricht etwa dem Volumen, das in die Hand passt, wenn man eine Schale formt) in die hohle trockene Hand geben und richtig desinfizieren.
- Bei einer geringeren Konzentration verlängert sich die Einwirkzeit oder wirkt unwirksam gegen Coronaviren.
- Gegen das Coronavirus kann auch eine höherer Alkoholkonzentration als 64% Alkohol gewählt werden, die Einwirkzeit kann sich dadurch etwas reduzieren.
- Vor allem geeignet für ungeübte in der Händedesinfektion.