Was ist Melamin?
Der Schmutzradierer, so das Zauberwort, scheint ein optimaler Allzweckreiniger zu sein. Was steckt eigentlich dahinter? Wir klären dich auf und zeigen was ein Schmutzradierer kann - und auch was nicht!
Schmutzradierer, was ist das?
Du hast den Begriff vorher noch nicht gehört? Da geht es dir wahrscheinlich wie den meisten: Der Schmutzradierer ist relativ unbekannt und das, obwohl er schon seit Jahrzehnten zur professionellen Reinigung verwendet wird. Vor allem bei Autoaufbereitungsfirmen und zur Fußbodenreinigung wird er aufgrund seiner Eigenschaften verwendet. Qualitätstipp: Er sollte so feinporig sein, dass keine groben Löcher zu erkennen sind. Auch sollte er nicht zu dünn sein um nicht gleich zu zerfallen.
In den USA gelang der große Durchbruch in den privaten Haushalten bereits zur Jahrtausendwende – 2003 wurde er vom amerikanischen Magazin Business Week Online zu einer der besten Produktinnovationen des Jahres erklärt. In den deutschen Haushalten ist er noch nicht so recht angekommen, wohl wegen seinem unscheinbaren Äußeren (Äußerlich sieht er aus wie jeder x-beliebiger Reinigungsschwamm. Der Schwamm ist weiß oder gräulich und in unterschiedlichen Größen erhältlich) und der Tatsache, dass kaum Werbung betrieben wird. Vermutlich könnte es auch daran liegen, dass einige Firmen, die deutlich teurere chemische Reinigungsmittel verkaufen, dessen Bekanntheitsgrad gerne so niedrig wie möglich halten möchten.
Was ist drin?
Ein guter Schmutzradierer sollte zu 100% aus Melaminharz bestehen und auf jegliche Zusätze verzichten. Vermutlich kennst du Melamin bereits aus anderen Lebensbereichen. Es ist ein extrem widerstandsfähiger Kunststoff und wird überall dort verwendet, wo man eine kratzerresistente, schlagabsorbierende und wasserabweisende Flächen benötigt: hochwertige Möbel, Küchenarbeitsplatten, bruchsicheres Campinggeschirr, usw. Und genau dieser Kunststoff bildet die Grundlage für das Melaminharz aus dem dann später der Schmutzradierer entsteht. Das Geheimnis: Beim Aushärten wird Melaminharz fast so hart wie Glas.
Dass der Schmutzradierer trotzdem weich und geschmeidig ist, liegt am weiteren Verarbeitungsprozess: Das Melaminharz wird mittels Sauserstoff aufgeschäumt und anschließend ausgehärtet. Beim Aufschäumen bildet sich eine spezielle Struktur. Betrachtet man einen der Schwämme unter einem Mikroskop, würde er aussehen wie der Badeschaum aus der Badewanne. In Wirklichkeit is es ein filigranes Netz, das aus extrem dünnen und flexiblen Melaminstegen gebildet wird. Diese luftige Struktur sorgt nicht nur für die Reinigungswirkung, sondern bindet auch die abgeriebenen Schmutzteilchen.
Übrigens, die Größe der Schwämme haben enormen Einfluss auf Haltbarkeit und Preis-/Leistungsverhältnis, weil von dieser abhängt, wie leicht er zerfällt. Doch Vorsicht, einige Firmen bieten Schmutzradierer an, in deren Mitte ein anderer harter Schaumstoff geklebt wurde. Die Schwämme werden als besonders langlebig angepriesen, da sie durch den Schaumstoff stabilisiert werden. Auch wenn das augenscheinlich stimmen mag, raten wir von einem Kauf ab: Man bekommt durch den mittleren Schaumstoff, der keinerlei Reinigungswirkung besitzt, nicht nur deutlich weniger vom eigentlichen Schmutzradierer, sondern der Herstellungsprozess ist ungleich aufwendiger, was das Produkt teurer macht. Wir raten dir stattdessen dazu einen hochwertigen Schmutzradierer zu nehmen: Dieser besteht meist aus einem dichteren Schaumstoff, was ihn langlebiger macht und er ist zudem größer, was auch zu einer gesteigerten Nutzungsdauer führt.
Wie funktioniert der Schmutzradierer nun eigentlich?
Was viele nicht wissen: Bei aller Vielfalt an erhältlichen Reinigungsmitteln liegen deren Methoden nur ZWEI Prinzipien zu Grunde.
Entweder: Chemie; diese dient als Helfer zum Lösen von Schmutz und schafft es aufgrund der chemischen Prozesse gewisse Stoffe zu neutralisieren.
Oder: Abrasion; bei diesem mechanischen Reinigungsprinzip wird der Schmutz durch schleifen, schaben, etc. entfernt. Je wirkungsvoller der Reiniger desto weniger anstrengend ist diese Prozedur. Da der Schmutzradierer gänzlich auf Chemie verzichtet, zählt er zu den abrasiven Reinigern – und er ist ein extrem wirkungsvoller noch dazu. Wie du im vorherigen Absatz erfahren konntest, besteht ein hochwertiger Schmutzradierer zu 100% aus einer extrem filigranen Mikrostruktur aus Melaminharz - Einem Kunststoff, der eine ähnliche Härte wie Glas aufweißt.
Sobald Du mit dem angefeuchteten Schmutzradierer über die Verschmutzung reibst, zerfällt die Struktur und die dabei losgelösten abrasiven Harzpartikel scheuern die Verschmutzung von der Oberfläche. Die Partikel werden zusammen mit den Schmutzpartikeln vom Schmutzradierer aufgenommen, ähnlich wie bei einem Mikrofasertuch. Zurück bleibt eine saubere Flächen.
Achja, daher auch die Bezeichnung Radierer obwohl es eher ein Schwamm ist: Die Feinstruktur muss zerfallen, damit die losgelösten Harzpartikel arbeiten können. Flecken kann man also tatsächlich wegradieren. Mit jeder Anwendung verbraucht sich der Schmutzradierer Stück für Stück. Auch hochwertige sind davon betroffen. Sie halten jedoch deutlich länger, weil mehr Harzpartikel im Schwamm stecken.
Wie benutzt man Schmutzradierer?
So sehr „Hightech“ ein Schmutzradierer ist: Seine Anwendung ist denkbar einfach.
- Zunächst anfeuchten. Hier gilt: Je nasser er ist, desto schneller zerfällt er und desto stärker ist somit seine Reinigungswirkung. Das Reinigen geht somit schneller. Jedoch passiert es dann leicht, dass sich eine Pfütze bildet.
- Nun über den Schmutz, bzw. den Fleck reiben
- Eventuell mit einem Tuch trocken reiben
- Schmutzradierer auswaschen um die Schmutzpartikel zu entfernen. Zu sehr verschmutzte Stellen des Radierers können mit einer Schere entfernt werden. Das wars auch schon.
Noch ein gut gemeinter Rat: sollte der Fleck beim 1. Mal nicht verschwunden sein, nützt es wenig nochmals und lange weiter zu schrubben. In diesem Fall ist der Schmutzradierer nicht zum Entfernen geeignet und du solltest lieber zu einem anderen Fleckenentferner greifen.
Wo kann man Schmutzradierer anwenden? Und wo besser nicht ;-)
Eines vorweg: Diese Liste wird mit Sicherheit niemals komplett sein. Wir haben bereits von unseren Kunden Feedback zum Wegradieren bekommen und geben deren Tipps gerne weiter. Wir haben die Reinigungsqualität entsprechend gewichtet.
Verschmutzte Wand: +++ Hierfür wurde er in den USA bekannt: Wände werden meist wieder so sauber wie vorher. Vor allem bei Kugelschreiberflecken, Fettflecken, Wachsmalstifte, dreckigen Händen oder markierende Katzen wird eine sehr gute Wirkung erzielt. Da spart man sich gerne den Tapetenwechsel und das Streichen.
Gartenmöbeln: ++ Egal ob Stockflecken, Fettflecken oder vergilbtes Plastik. Die Möbel sehen nach der Anwendung deutlich schöner aus. Ideal zum Start der Garten-Saison. Haben sich deine Möbel aufgrund der Sonneneinstrahlung verfärbt, hilft leider kein Reinigen mehr weiter.
Blutflecken: + Ein schwieriger Fall: Es hängt stark davon ab auf welchem Material diese sind. Bei Textilien eher nein, bei allem anderen eher ja. Wenn das Blut eingetrocknet ist, lässt es sich oftmals entfernen. Es lässt sich jedoch keine allgemeine Aussage treffen.
Rotweinflecken: - Du kennst das auch? Man hat zu hektisch mit dem Korkenzieher hantiert und schon ist es geschehen. Wir können aus eigener Erfahrung sagen, dass hier lieber zu einem ANDEREN Putzmittel gegriffen werden sollte.
Tee-/Kaffeeflecken: +++ Egal ob auf der Arbeitsplatte oder in form von Rändern in der Tasse. Es funktioniert problemlos.
Koch-/Backutensilien: ++ Rückstände in der Pfanne, starke Fettflecken im Backofen. Alles kein Problem. Zu alte Verschmutzungen, die sich eingebrannt haben, kriegst du damit jedoch nicht mehr los. Achja, Klebereste von Etiketten lassen sich ganz wunderbar entfernen.
Kalk: + Hier gilt: es hängt davon ab. Starke Verkrustngen werden zwar leichter, verschwinden jedoch nicht ganz. Eine Spüle bekommst du damit also nicht wieder zum Strahlen (Tipp: Backpulver). Wenn es jedoch darum geht das Besteck zu polieren, dann gibt es wenig, das so wirkungsvoll ist.
Auto: +++ Vom Lenkrad, über die Armaturen und Ledersitze bis zum Cabriodach: Schöner und einfacher war das Putzen nie. Tipp: Wenn du alte Fensterwischer hast, die Streifen ziehen, dann fahre mit dem Schwamm darüber. Der Wischer ist danach meist wieder wie neu.
Badezimmer: ++ Abgesehen von zu alten Kalkflecken lässt sich hier einiges bewirken. Bei Fliesen und den Fugen haben es schon viele Kunden ausprobiert und uns positives berichtet.
Büro: ++ Schreibtisch, Fußboden (bei Laminat etwas aufpassen) und die Wand werden einfach gereinigt. Auch alte Klebereste von Kaugummi lassen sich entfernen. Tastatur und Maus werden von Fett befreit. Bitte den Schwamm nicht zu feucht machen. Bitte NICHT bei einem Monitor oder Fernseher verwenden.
Fenster: + Ok, du wirst damit keinen Fensterreiniger ersetzen können. Auch streifenfrei sieht anders aus. Bei besonders hartnäckigen Flecken wie bei Vogelmist oder Fettflecken kann man jedoch noch Wunder bewirken und diese oftmals leicht entfernen.
Noch ein gut gemeinter Rat: Bitte vor dem Anwenden immer an einer unauffälligen Stelle testen. Empfindliche Materialien könnten kann man sonst beschädigen. Auch wenn einiger Personen gute Erfahrungen damit gemacht haben ihre Zähne weißer zu bekommen ist das hier definitiv kein Beauty-Produkt und darf nicht am Körper verwendet werden. Kinder und Babys sollten den Schmutzradierer aufgrund von Erstickungsgefahr nicht zum Spielen bekommen.